Spielstraßen in der Corona-Krise: Alternative Bewegungsräume für Kinder schaffen!

Wo können sich Kinder während der Corona-Pandemie eigentlich bewegen? Spielplätze geschlossen, Sportangebote untersagt und Freiflächen sind gerade in dicht bebauten Wohngebieten rar. Temporäre Spielstraßen wären eine Lösung. Bei guter Organisation könnten Kinder rollern, inlinern, Seil springen, Federball spielen … ohne sich zu nahe zu kommen. Und auch Erwachsene könnten sich für einen Plausch mit den Nachbarn vor die Haustüre setzen… In Berlin-Friedrichshain prüft das Straßen- und Grünflächenamt gerade entsprechende Möglichkeiten:

https://www.rbb24.de/content/rbb/r24/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/04/strassensperrungen-spielplaetze-friedrichshain-kreuzberg.html?fbclid=IwAR0C0qsQQF60h2O2O89s9xQaCokIQbCC67bBY4gw5M7_vx0RIBPz8CdmkAo

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Gut-geh-Raum: KFZ-Fahrverbot von 07.00-17.00 h vor einer Schule

Was so alles möglich ist, wenn statt motorisiertem Verkehr endlich mal Kinder und alle anderen Menschen, die ohne Auto unterwegs sind Vorrang haben beweist ein wirklich tolles Beispiel aus Österreich. Obendrein wird durch den „Gut-geh-Raum“ das Mobilitätsverhalten von Schüler*innen, Eltern und Anwohner*innen maßgeblich beeinflusst – viele steigen auf öffentliche Verkehrsmittel um, fahren Rad oder gehen zu Fuß:

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„Wenn Eltern-Taxis Kinder gefähren“

… so die treffende Schlagzeile im Weserkurier diese Woche:

https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile/stadtteile-bremen-west_artikel,-wenn-elterntaxis-kinder-gefaehrden-_arid,1889892.html

Kein seltenes Bild: Vor einer Bremer Grundschule parken PKWs so dicht am Schultor, dass die Kinder nur mit Mühe daran vorbei kommen
Foto: SpielLandschaftStadt e.V.

Noch immer brennt das Thema nicht nur in Bremen unter den Nägeln. Aus Bequemlichkeit oder Angst um die Sicherheit ihrer Kinder bringen Eltern diese mit dem Auto zur Schule … und tragen damit selbst zur erhöhten Gefährdung bei.

Auch dadurch werden Kinder in ihrer Bewegungsfreiheit auf der Straße immer stärker eingeschränkt. Dabei stellt gerade der Schulweg zu Fuß einen wichtigen Erfahrungsraum für Kinder dar.



Ergebnisse der SpielLeitplanung in der Bremer Neustadt: Mehr Temporäre Spielstraßen gewünscht!

Am Freitag, 29.11. 2019 wurden die Ergebnisse der SpielLeitplanung durch die Sozialsenatorin Anja Stahmann der Öffentlichkeit präsentiert .

Frau Senatorin Antje Stahmann gab dabei ein klares Votum für die Einrichtung mehr temporärer Spielstraßen in der Neustadt ab. „Als ich Kind war parkten in unserer Wohnstraße vielleicht 4 Autos – heute sind die Straßen voll“ berichtet die Sozialsenatorin aus eigener Erfahrung. Die Wünsche der Neustädter Kinder sind eindeutig: Viel weniger Autos und mehr Raum zum Radfahren, Rollern und Skaten wünschen sie sich neben vielen anderen Dingen. Die Kantstraße, die in den Sommermonaten bereits jeden Mittwoch Nachmittag zur Spielstraße wird bewerten die Kinder dagegen als positiv. Die Bereitschaft der Neustädter*innen, weitere temporäre Spielstraßen einzurichten scheint durchaus gegeben zu sein, denn die Kinder hoben in den Befragungen weitere Straßen hervor, in denen Anwohner*innen rücksichtvoll sind und ihnen das Spiel auf der Straße ermöglichen, z.B. in der Biebricher Straße, der Donaustraße, der Delmestraße, der Hermannstraße und der Wiesbadener Straße.

Mehr zur Abschlusspräsentation der SpielLeitplanung in der Neustadt: Bericht

Packen wir’s an – es gibt viel zu tun!

„Spielen soll nicht nur auf Spielplätzen statt finden“

.. so die Aussage von Claudia Neumann vom Deutschen Kinderhilfswerk in einem interessanten Beitrag zur Verkehrs- und Städteplanung beim Deutschlandfunk:

https://www.deutschlandfunk.de/verkehrs-und-stadtplanung-kein-platz-fuer-kinder.862.de.html?dram%3Aarticle_id=458023&fbclid=IwAR1AWzC8_SW_K0nei91ufUOb4KkB2apReGNro7lXza9-BsC8QGTZ6GJ8vdc

Spannend auch das darin erwähnte Beispiel aus Barcelona, wo Spielplätze in Straßen integriert werden.

… und wieder einmal ist „Friday for future“

Tausende junge Menschen setzen sich in beeindruckender Weise für den Klimaschutz ein. Auch im  Rahmen unserer aktuellen Spielleitplanung in der Bremer Neustadt wurde bei unseren Streifzügen mit Schüler*innen mehr als deutlich, dass viele Kinder sich bessere Luft, weniger Lärm, weniger Autos und statt dessen viel mehr Freiraum wünschen.

Neben dem Bremer Bündnis für Verkehrswende fordern auch wir eine deutliche Reduzierung des Autoverkehrs und eine Stadtentwicklung, die die Wohn- und Lebensqualität an erste Stelle setzt.

So bunt kann eine Straße aussehen, die von Kindern und Erwachsenen zurück erobert wird.

StraßenSpielAktion zum Weltkindertag am 22.09. 2019

Kommenden Sonntag heißt es endlich wieder: Platz da-Kinder auf die Straße.

Viele Wohnstraßen in ganz Bremen werden zu fröhlich bunten Spielflächen umgestaltet – bereits zum 22. Mal!
In diesem Jahr steht die StraßenSpielAktion ganz unter dem Zeichen „Kinderrechte ins Grundgesetz“. Teil der Kinderrechte ist auch das „Recht auf Spiel, Freizeit und Ruhe“ – durch zunehmenden Autoverkehr wird dieses immer stärker eingeschränkt.

Mehr als 20 Anwohnerinitiativen beteiligen sich in diesem Jahr aus den Stadtteilen   Findorff, Hemelingen, Horn, Neustadt, Östliche Vorstadt, Schwachhausen, Walle und Vegesack. Die Anwohner*innen aus den teilnehmenden Straßen gestalten an diesem Tag ein Spielfest für Kinder.

Rollerparcours, Schubkarrenwettrennen, Kinder Flohmarkt, Kreidemalen, Völkerball spielen, die Bewegungsbaustelle aufbauen, … – es gibt viele Möglichkeiten, den Straßenraum zu nutzen, wenn die parkenden Fahrzeuge mal weg sind!

Nicht zu vergessen: Auch Erwachsene profitieren von  der „autofreien Zonen“ – endlich lässt sich mal in Ruhe vor der Haustüre mit den Nachbarn klönen, gemeinsam Kaffee trinken und und und…

Genaue Infos , welche Bremer Straßen sich beteiligen und wo welches Programm geboten wird findet ihr hier:

http://www.spiellandschaft-bremen.de/images/Artikel/Einladung_StraenSpielAktion_2019.pdf

Endlich: Erste Temporäre Spielstraße in Berlin eröffnet

Bereits seit August darf auch in Berlin auf der Straße gespielt werden – zumindest einmal pro Woche in Berlin-Kreuzberg.
Noch bis Ende September gehört die Böckhstraße jeden Mittwoch Nachmittag den Kindern.
Mehr erfahrt ihr im Interview mit Cornelia Dittrich vom Berliner Temporäre Spielstraßen im Tagesspiegel:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/das-kann-der-tueroeffner-sein-am-mittwoch-eroeffnet-berlins-erste-temporaere-spielstrasse/24873428.html

Herzlichen Glückwünsch nach Berlin! Wir freuen uns und hoffen, dass es bald noch mehr Temporäre Spielstraßen in Berlin geben wird.

gute Stimmung zur Eröffnung der Böckhstraße als „Temporäre Spielstraße“ in Berlin-Kreuzberg

gute Stimmung zur  Eröffnung der Böckhstraße als "Temporäre Spielstraße" in Berlin-Kreuzberg
Foto: Berliner Bündnis Temporäre Spielstraßen

von links nach rechts:
Stefan Rohner /Anwohnerinitiative , Felix Weisbrich/ Leiter des Straßen- und Grünflächenamts (Friedrichshain-Kreuzberg) , Olaf Rabe/Leiter des Straßenamts (Friedrichshain-Kreuzberg) Monika Hermann/Bezirksbürgermeisterin (Friedrichshain-Kreuzberg), Marianne Burkert-Eulitz/Mitglied des Abgeordnetenhaus von Berlin, Bündnis 90 / Die Grünen, Regina Günther/Berliner Senatorin für Umwelt, Klimaschutz und Verkehr, Cornelia Dittrich/Bündnis Temporäre Spielstraßen , Roland Kern/Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden, Claudia Neumann/Deutsches Kinderhilfswerk

Bremer StraßenSpielAktion 2019

Am Sonntag, den 22. September 2019, werden zahlreiche Wohnstraßen in ganz Bremen zu fröhlich bunten Spielflächen umgestaltet – bereits zum 22. Mal!

Nachmeldungen sind noch bis zum 19.07. 2019 möglich.

Rollerparcours, Schubkarrenwettrennen, Kinder-Flohmarkt, Kreidebilder malen, Ball spielen, die Bewegungsbaustelle aufbauen, … – es gibt viele Möglichkeiten, den Straßenraum zu nutzen, wenn die parkenden Fahrzeuge mal weg sind! Auch für Erwachsene ist dieser Tag eine schöne Gelegenheit, nachbarschaftliche Kontakte zu pflegen. Letztlich profitieren also alle von der vorübergehend autofreien Zone.

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